Der stetige Zweifel an
der Richtigkeit der getroff enen Entscheidung lähmt
und verwirrt sie. Die Angst etwas zu riskieren vs. die
Angst etwas aufzugeben.
Das Zeitlose, die Kraft und die Komplexität der Geschichte
haben uns von Anfang an so begeistert, wie
wir es von der Persönlichkeit der Regisseurin nach
unserem ersten Treff en bereits waren. Charlotte
Roustangs Enthusiasmus und die Präzision ihrer Vision
haben ein übriges getan, uns von diesem außergewöhnlichen
Projekt zu überzeugen. Dass Kurzfi
lme von Seiten der Regie per se Herzensprojekte
sind, bedarf kaum der Erklärung, dass es auch eines
für uns werden würde, hat jedoch nicht nur mit Charlotte
Roustangs unermüdlichem Elan, sondern auch
mit dem außergewöhnlichen Stab an Mitarbeitern
zu tun, die sie für das Projekt gewinnen konnte. Mit
Carsten Ludwig (u.a. « 66/67 – Fairplay war gestern
», « Detroit ») als Co-Autor, Herbert Schwarze (u.a.
« Das letzte Schweigen », « In Berlin » ) als Dramaturgen,
J. Moritz Kaethner (Inglorious Basterds,
Tree of Life) als Kameramann, Christoph Bach (u.a.
« Dutschke », « Carlos »), hat die Regisseurin einige
der vielversprechensten Persönlichkeiten des deutschen
Arthouse-Kinos für ihren Film versammelt.
Charlotte Roustang, die in Paris auf eine beeindruckende
professionelle Karriere verweisen kann,
steht hier in doppelter Hinsicht vor einem Neuanfang:
Zum einen die neue Stadt, das neue Land, die
neuen Produktionsbedingungen, zum anderen anderen
der Wechsel vom Dokumentarischen in die
Fiktion. Ein folgerichtiger Wechsel, da sich aus der
Fülle ihrer Erfahrungen und Geschichten ein Gestaltungswunsch
Bahn gebrochen hat, der nicht länger
nur von dokumentarischen Formaten abgedeckt
werden kann. Und so mag es nicht verwundern, dass
wir über die Realisierung dieses Kurzfi lmprojekts hinaus
bereits über Stoff e nachdenken, die für unsere
erste gemeinsame Langfi lmproduktion relevant
werden könnten. Doch einen Schritt nach dem anderen:
Zunächst würden wir diese talentierte « Quereinsteigerin
» gerne aufb auen und diesen Kurzfi lm
als eine wichtige erste Etappe verstehen.
Christoph Bach, auf den die Rolle des Pauls zugeschnitten
wurde, hat bereits diverse Male seine
Fähigkeiten unter Beweis gestellt, ambivalente Persönlichkeiten
zu verkörpern; die depressive Zerrissenheit
Pauls darzustellen, wird seiner Filmografi e
eine weitere spannende Facette hinzufügen. Der
zweite Hauptdarsteller wird die Kamera sein. Mittels
einer gänzlich eigenständigen Bildsprache wird
die Regisseurin die Brücke zwischen dem psychologisch
komplexen Thema und der Poesie der Worte
schließen. Insbesondere die unausgesprochene
Ebene der Dialoge, das « zwischen den Zeilen » gilt
es hierbei zu illustrieren. Deswegen sind wir froh, J.
Moritz Kaethner als DoP für unser Vorhaben gewonnen
zu haben.
Susanne Mann
Zischlermann Filmproduktion